aus: Die Kunstdenkmäler von Niederbayern
XIII Bezirksamt Landau a.I.
München 1926
Nebenkirche von Ettling.
Kleine Anlage, wohl des späteren 13. Jahrhunderts im romanisch-gotischen Übergangsstil. 1907 restauriert.
Einschiffig. Mit eingezogenem, quadratischem Chor und ausspringendem Westturm. Im Chor bareockes Tonnengewölbe mit zwei Stichen. Der Chorbogen ist giebelbogig verändert. Das Schiff flachgedeckt. Die Seitenmauern des Schiffes sind innen in halber Höhe abgesetzt; oberer Teil jünger. Die Fenster teils rund-, teils spitzbogig. Im Chor drei kleine Nischen zur Aufnahme von Geräten, teils rechteckig, teils im gestuften Giebel geschlossen. Portal auf der Südseite, stichbogig, einfach. Der Turm hat ein Zeltdach (sic)1. Der Bau ist verputzt.
Altar: Barock, um 1680. Mit zwei gewundenen Säulen und seitlichem Knorpel- und Rahmenwerk. Statt Altarblatt gleichzeitige Holzfigur St. Nikolaus, sitzend. Altaraufsatz zwischen zwei Giebeln, mit zwei gewundenen Säulchen und Holzgruppe St. Maria mit Kind.
Glocke. Umschrift in gotischen Minuskeln: ave rex glorie veni cum pace niclas hirsperger. mcccclxxvii (=1478). Worttrennung durch verzierte Punkte und Ornamente. Mit Masswerkfries und Zopfhenkel. Durchmesser 0.55 m. Nikolaus Hirschberger war Regensburger Giesser.
1 Der Turm hat tatsächlich ein Satteldach. Dies war wohl schon seit seiner Errichtung so.