Katholische Kirchen werden bei ihrer Weihe einem Heiligen "anvertraut", dem sog. Kirchenpatron. Am Gedenktag dieses Heiligen wird dieses Patrozinium festlich begangen. Im Falle von Meisternthal ist der Patron der Hl. Nikoalus.
Die Verehrung des Hl. Nikolaus wurde erst in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts in Deutschland populär durch Kaiserin Theophanu, die als byzantinische Prinzessin Kaiser Otto II. heiratete. Nach dem Tod Ottos wurde sie für einige Jahre, bis zu ihrem Tode 991, Regentin für ihren noch unmündigen Sohn Otto III. Die sehr willensstarke Frau erkämpfte sich den Rang als "vollwertige" Kaiserin und wurde zur ersten grossen weiblichen Herrschergestalt in Deutschland.
* ~ 280/286 in Patras (Griechenland)
+ ~ 345-351 in Myra, heute Demre (Türkei)
6. Dezember
Nikolaus (griech.): Sieger im Volk
Als Bischof mit Stab, Mitra und Buch; mit drei goldenen Kugeln, Äpfeln oder Geldbeuteln; mit drei Knaben im Bottich zu Füssen; mit Anker oder Schiff; mit Broten; in Szenen als Retter, Beschützer oder Helfer.
Von Russland und Lothringen, der Ministrantinnnen und Ministranten, der Kinder, der Jungfrauen, der Pilgernden und Reisenden, der Rechtsanwälte, Notare, Richter, Kaufleute, Bankiers, Pfandleiher, Apotheker, Wirte, Weinhändler, Schiffer, Fischer, Matrosen, Flösser, Müller, Bäcker, Korn- und Samenhändler, Metzger, Bierbrauer, Weber, Spitzen- und Tuchhändler, Steinmetze, Steinbrucharbeiter, Fassbinder, Knopfmacher, Kerzenzieher, der Feuerwehr, der Gefangenen, für eine glückliche Heirat, gegen Wassergefahren und Seenot, zur Wiedererlangung gestohlener Gegenstände, gegen Diebe.
Nikolaus war auch Schutzpatron der Hanse, worauf etliche Nikolaikirchen in ehemeligen Hansestädten wie Hamburg, Stralsund, Wismar oder Rostock zurückgehen.
Am Nikolaustag besucht der Nikolaus die Kinder und bringt ihnen kleine Geschenke.
Nikolaus wurde als Bischof von Myra Opfer der grossen Christenverfogung in der vorkonstantinischen Zeit. Er gehörte zu den Konzilsvätern von Nizäa und erwarb sich Ruhm durch seine Amtsführung.
Bereits in jungen Jahren zum Priester geweiht, wurde er schon mit 30 Jahren Bischof. Während der um 310 einsetzenden Verfolgungswelle wurde er inhaftiert und gefoltert. Noch von den in der Haft erlittenen Qualen gezeichnet, nahm er 325 am 1. Konzil von Nizäa teil, wo er vor der nächsten Herausforderung stand: In sehr entschiedener Weise bekämpfte er die damals sehr populäre Lehre des Arianismus, die die Gottheit Jesu Christi leugnete, und verteidigte die Lehre der göttlichen Dreifaltigkeit. Das Konzil verabschiedete schliesslich das Glaubensbekenntnis von Nizäa; Nikolaus gehörte zu den Unterzeichnern dieses kirchengeschichtlich richtungsweisenden Dokuments.
Nikolaus wird eine robuste Art der Glaubensverkündigung nachgesagt. Auf dem Konzil von Nizäa (s.o.) soll er z.B. seinen Widersacher Arius geohrfeigt haben.
Schon zu Lebzeiten hochverehrt, starb Bischof Nikolaus am 6. Dezember 345 oder 351. Seit 1087 befinden sich seine Gebeine in Bari in Süditalien.
Es ist nicht verwunderlich, dass von einem so populären Heiligen etliche Legenden überliefert werden. Man darf hierbei eines nicht vergesen: Die entsprechende Person bekam das Prädikat "heilig" durch einen besonders gefestigten Glauben und die daraus resultierende Lebensführung. Typisch hagiographische Anekdoten und Wundergeschichten, die mit zunehmendem zeitlichen Abstand immer phantasievoller ausgeschmückt werden, wirken dagegen oft unseriös und verdecken das wahre Wirken des Heiligen.
Dies vorausgeschickt, hier nun einige der bekanntesten Legenden.
Auf diese gehen auch die üblichen Attribute des Heiligen zurück: